Auf der Deutschen Meisterschaft am 20.06.15 in Ingolstadt hatten nicht nur die Tanzpaare mit einem Auf und Ab der Gefühle zu kämpfen. Auch der Veranstalter des Turniers sollte ganz schön ins Schwitzen kommen.
Über Monate hinweg trainierten unsere Paare fleißig ihre Tanzfolgen und erkämpften sich auf den Nordcupturnieren Punkte für die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft. Letztes Wochenende war es nun so weit. Unsere Tänzer Louise & Mathis (S), Marieke & Enis (J) und Christin & Alex (C) gingen an den Start. Für die ebenfalls Qualifizierten Valerie & Lars, so wie Pia & Lorenz war es aus gesundheitlichen bzw. persönlichen Gründen leider nicht möglich teilzunehmen.

In der Halle angekommen, machte sich beim Anblick der Bühne und der Bedeutung des Turniers so langsam die Nervosität bei unseren Paaren breit. Die erst kürzlich eingeführte Tanzflächenbegehung ließ schon einige Paare und Trainer skeptisch werden, so war sie mit Laminat bestückt leider nicht am Rande befestigt und zeigte schon vor der ersten Runde mehrere Unebenheiten.

Zuerst gingen unsere Schüler Louise & Mathis auf die Bühne. Sie präsentierten sich fehlerfrei, jedoch mit sichtbarer Anspannung. Das sahen auch die Wertungsrichter und so war für die beiden bereits nach der Vorrunde das Turnier zu Ende. Obwohl etwas enttäuscht und traurig von der Wertung, konnten sie den Abend mit ihren Eltern dennoch genießen und eine weitere Erfahrung in ihrer tänzerischen Karriere sammeln.

Den Junioren Marieke & Enis war beim Eintanzen äußerlich kaum Nervosität anzusehen. Schon etliche Turniere getanzt, sollte es ein weiterer Routinedurchlauf werden. Doch es blieb nicht bei Routine. Die beiden durchbrachen ihre Grenzen und zeigten eine hervorragende Vorrunde mit energetischer Ausstrahlung vor allem im konditionell schwierigen Schlussteil! Hochzufrieden mit dieser Leistung, freute sich auch Micha sichtbar! Der Einzug ins Halbfinale war somit besiegelt.

Die Vorrunden der Junioren liefen jedoch nicht bei jedem Paar reibungslos. So sorgten technische Schwierigkeiten für Musikstörungen. Einige Paare durften direkt im Anschluss nochmal auf die Tanzfläche und ihre Folgen wiederholen. So verzögerte sich auch die Vorrunde der C-Klasse, auf die Christin & Alex angespannt warten mussten. Sie sollten die erste Runde in der C-Klasse eröffnen. Der Tanz der beiden lies den Sturz des letzten Turniers vergessen und den Trainer ein weiteres Mal zufrieden lächeln.

Im Anschluss fand die Tanzflächenbegehung der höheren Klassen B und A statt. Doch die Tanzfläche hatte sich mittlerweile zu einem gefährlichen Risiko entwickelt. Die Parkettplatten zeigten Lücken überall. Aus Sicherheitsgründen entschied der Turnierleiter, die Vorrunden der B- und A-Klasse auf die Eintanzfläche zu verlegen. Zwar leider nicht vor dekorierter Leinwand, zeigten die süddeutschen Paare schon jetzt ihre tänzerische und akrobatische Überlegenheit. In Zwischenzeit wurde ein Urteil über das Bühnenparkett gefällt. In kurzer Zeit wurde es von vielen Helfern nicht sehr sanft herausgerissen. Ein Bild, das in der Geschichte des Rock´n´Roll wohl auch einmalig ist.

Der Turnierausrichter entschied, die Tanzfläche für die Zwischen- und Finalrunden vor die Bühne zu verlegen und den VIP-Bereich auf die Bühne zu verschieben. So sollten Zuschauer und Tänzer doch noch würdige Bedingungen für diese Deutsche Meisterschaft 2015 erhalten. Das Turnier ist somit das erste, welches auf drei Tanzflächen ausgetragen wurde.

Nach Liveact´s wie unter anderem „The Kickstarters“ tanzten Enis & Marieke eine weitere tolle Zwischenrunde. Die Konkurrenz war aber auch sehr stark und schob sich mit knappem Vorsprung vor unser Juniorenpaar in die Endrunde. Enis & Marieke präsentierten sich auf diesem Turnier mit Power und Präzision und beendeten zufrieden ihre Saison 2014/15 mit Platz 11 auf der DM.

Christin & Alex waren nach der erfolgreichen Vorrunde sehr viel entspannter und konnten in der Zwischenrunde der C-Klasse ihren Willen aufs Finale tänzerisch und akrobatisch verdeutlichen. Auch die Wertungsrichter sahen eine Steigerung zur Vorrunde und schickten die beiden in die Endrunde. Dass das Turnier so langsam an den Kräften zehrte, spürte vor allem Alex. Im unteren Rückenbereich blockiert, bekam er von den fleißigen Physiotherapeutinnen eine erholende Massage. Die Endrunde der C-Klasse begann gegen 21.40 Uhr. Noch einmal letzte Kräfte mobilisiert, präsentierten sich Christin & Alex ein drittes Mal mit viel Freude vor der Jury. Die Akrobatik war an der einen oder anderen Stelle jedoch technisch nicht mehr ganz sauber. In den Finalrunden kam erstmals ein neues System zum Einsatz, was Zuschauern wie auch Tänzern unglaublich viel Spannung bescherte. Es gab eine Lounge-Couch am Rand der Tanzfläche, auf der sich die Paare nach getanzter Endrunde kurz ausruhen konnten. Auf einer Leinwand wurde nun die Punktzahl des aktuellen Paares verkündet und in eine Rangliste der bereits getanzten Paare einsortiert. Das Paar mit der höchsten Punktzahl durfte auch der Couch sitzen bleiben und sich die nächsten Paare aus direkter Nähe anschauen. Christin & Alex belegten am Ende einen tollen 6. Platz und können zufrieden nach ihrer ersten gemeinsamen Saison in die Sommerpause gehen.

Die Finalrunden der B- und A-Klasse waren ein besonderer Hingucker. Die Paare zeigten spektakuläre Kombinationen mit hohem Niveau und kreativen Ein- und Ausgängen. Das Turnier wird mit seinen Pannen, aber auch mit seiner Spannung allen in Erinnerung bleiben.